Freitag, 29. Januar 2010

Leinölsamen in der Krebstherapie

Aus der Natur kommt die Krankheit
und die Heilung. Paracelsus (1495-1511)

Leinölsamen in der Krebstherapie

Durch Jahrtausende ist Leinölsamen bekannt für seine vielfältigen Heilwirkungen. Arzneilich verwendet ihn bereits Hippokrates. Später wurde er auf die Autorität des Galen hin das ganze Mittelalter hindurch gegen verschiedene Krankheiten gebraucht.

Seit einigen Jahren gewinnt der Leinölsamen seine wahre Wiederentdeckung durch die Anwendung von elektrischen Kaffeemühlen, in denen man die kleinen flachen braunen Körner erst kurz vor dem Verzehr zertrümmert. Man gibt dazu z. B. zwei Esslöffel voll (= 30 g) mit Leinölsamen in eine trockene elektrische Kaffeemühle und lässt dieses 20 bis 30 Sekunden auf die Körner einwirken. Bewährt haben sich dazu auch sehr gut die heutigen hochtourigen elektrischen Kaffeemühlen. Die Schalenhüllen der Körner werden in diesen Geräten zerschlagen und dadurch die wertvollen innen verborgenen ungesättigten Fettsäuren freigelegt. Diese gliedern sich 10 – 30 % Linolsäure (Omega-6-Fettsäure), 15 – 30 % Ölsäure und 40 -68 % Alpha-Linolensäure (Omega-3-Fettsäure). Dagegen liegt der Anteil an ungesättigten Fettsäuren besonders niedrig mit 1 – 4 % Stearinsäure und 4 – 8 % Palmitinsäure. Somit stehen dem Menschen diese gesundheitsfördernden ungesättigten Fettsäuren des Leinölsamen mundgerecht zur Verfügung und die Verdauungsorgane können diese dann leicht weiterverarbeiten.

Das dem Körper in dieser Form angebotene Leinöl ist von der Qualität dann wie ein kalt Gepresstes. Kalt gepresste Speiseöle haben das beste Aroma und gehören zu den wertvollsten und teuersten Ölen. Diese sind nicht nur teurer, sondern auch viel gesünder.

Durch diese neue, frische und direkte Art der Nutzung des Leinöles wird auch ein Ranzigwerden vermieden. Dazu ist die Zeit zu kurz zwischen dem Mahlen und dem Verzehr. Extrahiertes Leinöl wird bekanntermaßen im Vergleich zu anderen Speiseölen beim Lagern schneller ranzig und kann dann nur noch als Firnis verwendet werden.

Mischt man gleich nach dem Zerkleinern diese Menge z. B. mit dem Inhalt eines Bechers Joghurt (ca. 200 ml) erhält man dadurch eine nach Nuss wohlschmeckende Speise, die für die Gesunderhaltung und zur Zurückgewinnung der Gesundheit wertvolle Dienste leisten kann. Durch die sofortige Einmischung der zerstückelten Samen wird eine ungewünschte chemische Veränderung des Originalzustandes der wertvollen Inhaltstoffe vermieden. Dies konnte man vorher nur erreichen, wenn man die winzigen Körner mit den Zähnen zerkleinerte, ein mühsames Unterfangen, welches die Zwischenräume der Zähne vollstopfte.

Man kann die zerstückelten Leinölsamen auch in Fruchtgetränke einmischen, auf Früchte oder Salate streuen oder mit Haferflocken mischen. Der Geschmack der Speisen wird dadurch sogar verbessert. Einen sehr guten Geschmack erzielt man, wenn man zwei Esslöffel voll zermahlenen Leinölsamen in eine Portion Papayacreme mischt.

Übermäßiger unausgeglichener Konsum von
Omega-6-Fettsäuren fördert Krebs

Der moderne Mensch nimmt seit dem Zweiten Weltkrieg durch seine normale tägliche Nahrung viel zu wenig Omega-3-Fettsäuren zu sich. Die Omega-3-Fettsäuren sollen nach den heutigen Erkenntnissen im Verhältnis von wenigstens 1 : 2 bis 1 : 5 zur Omega-6-Fettsäuren stehen. Leider steht dieses Verhältnis unausgeglichen im Allgemeinen bei 1 : 20. Folgen sind angefangen von einfachen Seh- bis hin zu Nervenstörungen, Asthma, Psoriasis, Migräne, Herz-Kreislaufkrankheiten, Autoimmunkrankheiten (u.a. auch MS). Alpha-Linolensäure ist ein Gegenspieler der Entzündungsfördernden Prozesse in unserem Organismus. Diese Omega-3-Fettsäure führt zu einer Senkung von Entzündungsfaktoren wie TNF-alpha (Tumor-Nekrose-Faktor und cRP (c-reaktives Protein). Eine Senkung von TNF-alpha wirkt sich positiv auf rheumatische Erkrankungen wie Arthritis und Arthrose aus. Neue Forschungen ergaben, dass ein richtiges Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6-Fettsäuren sich günstig gegen Osteoporose (Knochenschwund) auswirkt.

Omega-6-Fettsäuren findet man in Margarine, pflanzlichen Fetten (einschließlich der Transfettsäuren) und tierischen Fetten (Fleisch, Milchprodukte, Eier). Zu meiden sind gehärtete pflanzliche Fette, die sogenannten Transfettsäuren. Diese befinden sich auch in Croissants und anderen Blätterteigwaren, die nicht mit Butter hergestellt sind. Dr. David Servan-Schreiber vom “Center for Complementary Medicine“ in Pittsburg lehrt, dass sich Krebswachstum hemmen lässt, durch pflanzliche Öle die keine Entzündungen fördern, Er empfiehlt Olivenöl, auch Butter (im Gegensatz zu Margarine) und Käse mit einem ausgewogenen Verhältnis an Omega-3-Fettsäuren. Omega-3-Fettsäuren finden sich seinen Forschungen entsprechend, in Bioprodukten von Tieren aus der natürlichen Weidehaltung oder Tieren, die mit Leinsamen gefüttert werden. Wenn die Tiere mit Mais oder Soja aus dem Bioanbau gefüttert werden (anstelle von Gras, Grünfutter und bei Hühnern mit Würmern und andere Insekten), enthalten Fleisch und Eier nach wie vor einen hohen Anteil an entzündungsfördernden Omega-6-Fettsäuren und zu wenig Omega-3-Fettsäuren.

Durch die Verfütterung von abgekochten, oder besser sogar gemahlenen Leinsamen kann man den Gehalt an Omega-3-Fettsäuren in Fleisch, Butter, Käse und Eiern deutlich steigern, selbst wenn er nur fünf Prozent des Futters ausmacht. Diese neuen Erkenntnisse werden in Zukunft völlig neue Maßstäbe in der Ernährungswissenschaft setzen.

Omega-3 sind essenzielle Fettsäuren und genauso lebenswichtig für den Körper wie das Vitamin C. Der tägliche Bedarf des Menschen liegt bei 12,5 g Alpha-Linolensäure. Diese ist in 20 – 25 g Leinöl oder 60 – 80 g Leinölsamen enthalten.

Inzwischen haben sich wichtige Forschungsinstitute mit den Eigenschaften des Leinölsamens beschäftigt, besonders in Kanada und den USA. In beiden Ländern gibt es dazu schon eigene Leinölinstitute. Diese berichten über die Vorbeugung und Heilung zahlreicher degenerativen Krankheiten durch die Verwendung von Leinölsamen.

Die vielseitige Anwendung des Leinölsamen

Durch die langandauernde Anwendung von Leinölsamen konnten in klinischen Forschungen folgende Beobachtungen gemacht werden:

Krebs: Brust, Prostata, Darm, Lunge, usw.
Leinölsamen enthält 27 verschiedene Wirkstoffe, die gegen Krebs aktiv sind, darunter auch Lignin. Dieser Samen enthält hundert mal mehr Lignin als andere integralen Getreidesorten. Keine andere Getreideart hat diese Wirkung zur Vorbeugung und Schutz gegen Krebs.

Gewichtsreduzierung: Der gemahlene Leinölsamen ist ein wertvolles Hilfsmittel bei der Gewichtsreduzierung von Übergewichtigen. Es senkt schnell hohe Cholesterinwerte. Hilft dem Übergewichtigen durch Verminderung des Hungergefühles, da der Anteil von wertvollen Grobfaserstoffen sehr hoch ist. Dieser wertvolle Faserstoffgehalt ist sogar fünfmal höher als beim Hafer.
Wer abnehmen will, kann eine gewisse Zeit lang am Nachmittag noch zusätzlich einen Esslöffel voll mit gemahlenen Leinölsamen seiner Nahrung zusetzen.

Verdauungssystem: Beugt Darmkrebs vor und hilft auch bei dessen Heilung. Bewährt bei Arthritis, Blähungen, und versäuerten Magen. Regeneriert die Darmflora und hilft bei der mengenmäßig richtigen Anwendung mit, die Gleitfähigkeit der Darmwände zu verbessern. Gilt als natürliches Abführmittel bei Verstopfungen und beugt die Bildung von Divertikeln an den Darmwänden vor. Hat entgiftende Wirkung. Leinölsamen enthält große Mengen von zwei Diätfasern der löslichen und unlöslichen Art. Jahrzehntelange Leiden mit dem Entleeren des Darms konnten damit schon geheilt werden.

Nervensystem: Leinölsamen hat sich bewährt bei nervösen Spannungszuständen, hilft diese abzubauen und beruhigt. Ideal für Personen, die stark unter Stress stehen. Verbessert das Gedächtnis der älteren Menschen, sorgt für mehr Energie im Gehirn, da Leinölsamen Nährstoffe enthalten zum Stimulieren der Neurotransmissoren.

Immunsystem: Leinölsamen vermindert Allergien und hat sich sogar bei Lupus bewährt. Enthält essenzielle Ölsäuren vom Typ Omega 3, 6 und 9 und gibt dadurch erhöhten Schutz gegen Krankheiten. Hilft auch mit bei der Therapie von Anämie. Durch den besonders hohen Anteil von Omega 3 im Verhältnis zu Omega 6 und 9, kann man das durch die moderne Ernährung gestörte Gleichgewicht dieser essenziellen Ölsäuren wieder ins rechte Lot bringen. Hilft mit die Klebrigkeit des Blutes zu beseitigen, sodass dieses besser durch die Kapillaren fließt. Besonders im Krebsfall ist die Versorgung der Zellen mit Sauerstoff von entscheidender Wichtigkeit.

Herz und Kreislaufsystem: Bewährt bei der Behandlung von Arteriosklerose (Arterienverkalkung), hilft mit Cholesterin von den Wänden der Blutgefäße zu entfernen, verbessert den Zustand bei Multiple Sklerose, Thrombose, Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, wirkt gegen die Verklebung von Blutkörperchen und verbessert die Fließeigenschaft des Blutes. Besonders gut gegen das angebliche "schlechte" Cholesterin (LDL= „lass das lieber“). Der regelmäßige Konsum von Leinölsamen kann das Risiko von Krankheiten der Herzkranzgefäße senken. Enthält das wertvolle Taglandin, welches den Blutdruck mitregelt und eine wichtige Rolle beim Metabolismus von Kalzium und Energie spielt.

Entzündungen: Leinölsamen hat sich bewährt bei der Mitbenutzung bei Therapien gegen Gastritis, Hepatitis, Arthritis, Kolitis und Amygdalitis.

Flüssigkeitsansammlungen: Der regelmäßige Genuss von Leinölsamen hilft mit bei Nierenproblemen, bei Entzündungen von Gelenken mit Geschwülsten, hilft mit bei Dickleibigkeit, beim Prämenstruellem Syndrom (PMS) und bei der Begleitung von Krebstherapien und Problemen mit den Herzkranzgefäßen.

Haut und Haare: Beim regelmäßigen Konsum von Leinölsamen wird die Haut weicher. Bewährt bei trockener oder sonnenempfindlicher Haut. Gute Erfolge bei der Behandlung von Schuppenflechte, in Einzelfällen auch bei Neurodermitis und bei Ekzemen. Oft benutzt als Gesichtsmaske für eine Tiefenreinigung der Haut. Hilft mit bei Unreinheiten der Haut wie Pickel, Akne und Flecken. Gute Berichte liegen vor für die Nutrition der Haare und bei der Bekämpfung von Schuppen und Haarausfall.

Zuckerkrankheit: Der regelmäßige Gebrauch von Leinölsamen soll bei Diabetes mithelfen bessere Zuckerwerte zu erzielen. Dies gilt auch für insulinabhängigen Patienten.

Vitalität: Bei den Menschen, die regelmäßig in ihrer Diät Leinölsamen einsetzen wird eine Steigerung der Vitalität beobachtet und der Metabolismus liefert mehr Energien. Muskeln erholen sich schneller nach Anstrengungen.

Anwendung: Täglich 2 Esslöffel voll von Leinölsamen in jedem Lebensalter, auch für Schwangernde. Am besten frühmorgens. Für Personen, die abnehmen wollen, kann kurzzeitig ein weiterer Esslöffel voll am Nachmittag hilfreich sein. Größere Mengen von Leinölsamen pro Tag sind auf die Dauer nicht zu empfehlen, da dadurch eventuell der Darm träge werden kann und die Gleitfähigkeit des Darminhaltes vermindert wird.

Wichtiger Hinweis: Wer Leinölsamen in sein Ernährungsprogramm aufnimmt, sollte zusätzlich mehr Flüssigkeit den Tag über verteilt trinken. Bei Flüssigkeitsmangel wird der Darminhalt zu trocken und zu fest.

Für den Krebspatienten ist eine Nahrungsergänzung in der vorgeschlagenen Form mit Leinölsamen nicht nur eine wohlschmeckende Bereicherung, sondern bietet gleichzeitig zusätzliche gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe zur Begleitung der Krebstherapie. Das Immunsystem wird stimuliert und hemmt das Krebsgeschehen.


Siehe auch das Buch: Kapillaren bestimmen unser Schicksal von Michael Peuser und Krebs wo ist dein Sieg? von Michael Peuser